Das Salz in der Suppe: Berchtesgaden feiert 500 Jahre Bergbautradition
Berchtesgaden (Oberbayern) – Die meisten Kinder träumen davon, Polizist oder Feuerwehrmann zu werden. Nicht jedoch Andreas Neumayer, der schon bei seinem ersten Ausflug unter Tage sicher war, dass er die lange Familientradition fortsetzt. Wie schon sein Urgroßvater und Großvater fährt der Berchtesgadener Bergmann täglich knapp hundert Meter in die Tiefe des ältesten aktiven Salzbergwerks Deutschlands, um beim sogenannten „nassen Abbau“ das wertvolle Salz zu gewinnen.
Durch immer neue Einleitung von Süßwasser vergrößert sich das Bohrspülwerk und löst das Salz aus dem Gestein. Die Arbeitsmethoden haben sich seit Urgroßvaters Zeiten nicht wesentlich verändert: „Schwere Gussleitungen oder Salzbrocken tragen wir per Hand oder mit Hilfe von Hubzügen“ – genau wie vor 500 Jahren. Die frühere Bezeichnung „Weißes Gold“ drückt die Wertschätzung des Produkts aus, das die Landschaft, aber auch die Kultur des Berchtesgadener Lands seit jeher und bis heute prägt.
500 Jahre Salzbergwerk – besondere Angebote rund um die Tradition
Ein Besuch im Salzbergwerk ist spannend für Jung und Alt. Besucher fahren zunächst mit der Grubenbahn 650 Meter in den Berg, bevor es auf der 34 Meter langen Holzrutsche rasant noch tiefer unter Tage geht. Im Kaiser-Franz-Sinkwerk angekommen, führt die Tour zur Salzsteingrotte, vorbei am Salzlabor, dem Blindschacht und dem Bohrspülwerk – dann steht die nächste Rutschpartie an. Nach weiteren 40 Metern Talfahrt ist mit 130 Metern unterhalb der Tagesoberfläche den tiefsten Punkt des Besucherbereichs erreicht. Mit einem Floß gleiten Gäste über den mit Lichtern inszenierten Spiegelsee, vorbei an wachsenden, glitzernden Salzkristallen und begleitet von sphärischen Klängen – die auch im magischen Salzraum verzaubern. Dort entführt die neue Multivisions-Show in die Entwicklungsgeschichte des Lebens und die Bedeutung des Salzes für die Menschen. Zurück an der Oberfläche, umgeben von der beindruckenden Naturkulisse, laden spezielle Guides zu einem Spaziergang auf dem Jubiläumspfad rund um das Salzbergwerk Berchtesgaden ein – grandiose Ein- und Ausblicke sind garantiert.
Königssee, Watzmann und Wellness
Die Tiefe des Salzwerks findet ihren Kontrast in der Höhe der Berge, die die Kulturlandschaft genauso wie das Weiße Gold prägen. Mit mehr als 2.700 Metern thront das Watzmann-Bergmassiv im Nationalpark Berchtesgaden, ein Netz von insgesamt 260 Kilometern Wanderwegen und alpinen Steigen erschließt das in Deutschland einzigartige Schutzgebiet. Hier dürfen Wälder natürlich altern und sich im eigenen Rhythmus, aus eigener Kraft wieder selbst verjüngen. Steinadler, Steinböcke und Murmeltiere machen die Bergidylle perfekt, im Tal ist es der malerische Königssee, der die Landschaft im Süden des Landkreises wie ein Postkartenmotiv wirken lässt. Weiter nördlich finden Naturliebhaber geheimnisvolle, warme Moorseen, aber auch das Salz spielt hier eine wesentliche Rolle. Wer im Urlaub tief durchatmen will, der tut sich und seiner Gesundheit in Bad Reichenhall etwas besonders Gutes. Die Wirkung einer gezielten AlpenSole-Inhalation, direkt aus der berühmten Heilquelle, wirkt wohltuend und befreit vom Alltagsballast. Eine Auszeit im Spa & Familien Resort Rupertus Therme setzt einem Verwöhntag in der königlich anmutenden Alpenstadt die Krone auf.
Das Jubiläumsprogramm
Bis 11. Oktober:
Führungen auf dem Jubiläumspfad – „200 Jahre Soleleitung, 400 Jahre Zunft und 500 Jahre Salzbergwerk Berchtesgaden“. Die Berchtesgadener Gästeführer erzählen Wissenswertes über die Jubiläumsthemen.
Termine: jeden Montag und Mittwoch um 13 Uhr, 14 Uhr und 15 Uhr
Ticket: 3,50 Euro pro Person,
Dauer: 45 Minuten, Treffpunkt vor dem Salzbergwerk Berchtesgaden
Juli / August 2017
Deichelbohren vor dem Salzbergwerk Berchtesgaden
jeden Donnerstag von 10:00 bis 14:00 Uhr
Hinweis: Findet nur bei trockenem Wetter statt
Salzsieden vor dem Salzbergwerk Berchtesgaden
jeden Donnerstag von 10:00 bis 14:00 Uhr
Hinweis: Findet nur bei trockenem Wetter statt
Schachterlmacher vor dem Salzbergwerk Berchtesgaden
jeden Donnerstag von 10:00 bis 14:00 Uhr
Hinweis: Findet nur bei trockenem Wetter statt