Bayern: Zwei neue Bergsteigerdörfer
Sachrang und Schleching (Oberbayern) – In diesem Jahr wird es in den bayerischen Alpen zwei neue Bergsteigerdörfer geben. Der Deutsche Alpenverein hat gemeinsam mit seinen internationalen Partnern vom Österreichischen Alpenverein und vom Alpenverein Südtirol entschieden, dass Sachrang und Schleching alle erforderlichen Kriterien erfüllen. Formell erhalten die beiden Chiemgauer Orte die Auszeichnung aber erst, wenn sie die „Bergsteigerdorf-Deklaration“ unterzeichnet haben. Das wird im Rahmen eines offiziellen Festaktes im Juli 2017 geschehen. „Wir freuen uns sehr, dass wir ab kommenden Sommer drei Bergsteigerdörfer in den bayerischen Alpen haben werden,“ sagt DAV-Vizepräsident Rudi Erlacher. „Das ist ein wichtiges Signal für die touristische Weiterentwicklung der Region.“
Eine besondere Bewerbung
Sachrang und Schleching liegen im Chiemgau in den benachbarten Tälern der Prien und der Achen. Zwischen den beiden Orten liegt der Geigelstein, einer der bekanntesten Chiemgauer Berge. Mit ihm identifizieren sich die Bewohner sowohl von Sachrang als auch von Schleching – es ist ihr „Hausberg“. Es lag deshalb nahe, sich gemeinsam als Bergsteigerdörfer zu bewerben. „Bei uns gibt es nicht nur viel Natur und Tradition, sondern auch eine lebendige und liebenswerte Gemeinde“, sagt Schlechings Bürgermeister Josef Loferer. „Ebenso wie auf der anderen Seite des Geigelsteins.“ Sein Kollege Peter Solnar aus Aschau i.Chiemgau, wozu der Ortsteil Sachrang gehört, erläutert die gemeinsame Strategie: „Wir setzen beide auf sanften Tourismus. Als Bergsteigerdörfer am Geigelstein können wir unsere Stärken doppelt ausspielen.“ Tatsächlich werden unter dem Dach der Bergsteigerdörfer neue gemeinsame Projekte ins Leben gerufen. Eine Idee ist zum Beispiel ein Pendelbus von einem Tal ins andere.
Bergsteigerdörfer: Was ist das?
Die Bergsteigerdörfer sind eine Initiative des Österreichischen Alpenvereins. Seit 2005 hat der ÖAV 20 Orte in Österreich, die die strengen Kriterien des Projekts erfüllen, ausgezeichnet. Damit soll der sanfte Bergtourismus gefördert, Kultur und Brauchtum erhalten und die Attraktivität von wirtschaftlich benachteiligten Alpenregionen gestärkt werden. Im September 2015 hat der DAV mit Ramsau bei Berchtesgaden das erste Bergsteigerdorf in Deutschland ausgezeichnet. Inzwischen haben sich auch Orte in Slowenien und Südtirol beworben. Dem DAV liegen derzeit weitere Bewerbungen aus dem bayerischen Alpenraum vor.