Unternehmens-Chef Dieter Frey: „Unsere Zeichen stehen auf Wachstum“

Lenggries (Bayern) – Es ist eines der innovativsten Unternehmen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen – ein Hidden Champion: Seit drei Jahrzehnten entwickelt die Firma Frey & Co. GmbH im oberbayerischen Lenggries für Kunden in der ganzen Welt Maschinen, Adaptoren und Werkzeuge für die Pulvermetallurgie. Bei diesem speziellen Fertigungsverfahren werden aus pulverförmigen Materialien (Metall-, Keramikpulver, PTFE, Legierungen) unter extrem hohem Druck sehr feste Spezialerzeugnisse wie Zahnräder, Kugellager oder sogar künstliche Gelenke hergestellt.

Unternehmens-Chef Dieter Frey (li.) erklärt Bürgermeister Werner Weindl (Lenggries), Landrat Josef Niedermaier (Bad Tölz Wolfratshausen), Beirat Dieter Reeh und Kreishandwerksmeister Martin Heimgreiter eine Presse.

Am 1. September 1989 hat Ingenieur Dieter Frey mit einem einzigen Mitarbeiter das Unternehmen gegründet. „Unser erster Auftrag waren zehn Adaptoren für die Firma Gühring in Berlin im Wert von 65.000 DM. Schon damals war unser Ziel, als Manufaktur im Hightech-Segment spezielle Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln“, erinnert sich der Firmengründer, der am 13. September 2019 mit seinen Mitarbeitern und Kunden sowie Vertretern aus Wirtschaft und Politik das 30jährige Firmenjubiläum feiert.

Eindrucksvoller Drucktest: Bürgermeister Werner Weindl (Lenggries) und Landrat Josef Niedermaier (Bad Tölz Wolfratshausen) drückten gemeinsam 110 Kilogramm. Zum Vergleich: Die stärkste uniaxiale Maschine von Frey schafft eine Presskraft von 650.000 Kilogramm. Somit haben die beiden Lokalpolitiker 0,017 (!) Prozent erreicht.

Bereits drei Jahre nach der Gründung erfolgte der Umzug in ein neues Firmengebäude mit Büros und einer großen Fertigungs- und Montagehalle. Auch technisch entwickelte sich das Unternehmen weiter. „Wir spezialisierten uns mehr und mehr auf die Konstruktion und Herstellung vonPressen“, erzählt Dieter Frey. 1992 wurde die erste Uniaxialpresse mit 2000 Kilo-Newton für die Herstellung von Hartmetallplatten entwickelt. 2000 Kilo-Newton entsprechen einem Gewicht von 204.000 (!) Kilogramm.

Ist stolz auf dieses innovative Unternehmen in seinem Landkreis: Landrat Josef Niedermaier (Bad Tölz Wolfratshausen)

Bereits ein Jahr später folgte die erste isostatische Presse, die in der Lage war, mit 2000 bar Druck Kugeln für Mühlwerke zu fertigen. „Der konstruktive Aufwand war enorm, aber durch den Entwicklungsvorsprung konnten wir unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten und uns nach und nach am Weltmarkt durchsetzen. Zusätzlich schlossen wir Kooperationsvereinbarungen mit Forschungspartnern ab, um unsere Maschinen weiter zu verbessern“, so Dieter Frey. 

Lobt den Hidden Champion: Bürgermeister Werner Weindl (Lenggries)

Schnell führte das starke Wachstum des Unternehmens dazu, dass die Räumlichkeiten erneut nicht mehr ausreichten. Frey kaufte daraufhin ein Nachbargrundstück. 2010 erfolgte dann der Umzug in das neue Firmengebäude in der Papyrerstraße 12 in Lenggries-Fleck, wo heute über 35 Spezialisten tätig sind. 

Würdigt die Innovationskraft von Frey: Kreishandwerksmeister Martin Heimgreiter

Den Hauptumsatz macht die Firma Frey mittlerweile mit isostatischen Pressen. Durch die Weiterentwicklung der Servohydraulik für die beiden Pressverfahren uniaxial und isostatisch konnte der Umsatz zusätzlich gesteigert werden. „In den letzten Jahren hat sich China als lukrativer Markt für uns entwickelt, aber auch in weiteren 15 Ländernsind wir erfolgreich tätig“, freut sich Dieter Frey. 

Erklärt die Faszination Frey: Der erfahrene Banker Dietmar Reeh hält als Mitglied des Beirates die Laudatio auf das Unternehmen

Die Endprodukte, die mit Frey-Maschinen hergestellt werden, sind vielfältig. Im Dentalbereich sind es Keramikscheiben für Zahnimplantateund Keramikbrücken aus Zirkonoxid, in der Medizin Hüft- und Kniegelenke, in der Hochspannungstechnik Löschdüsen aus PTFE, in der Automobilindustrie Teile für Motoren und Getriebe und bei Motorrädern und Mountainbikes Bremsbeläge.

Ist seit 30 Jahren am Weltmarkt erfolgreich: Firmenchef Dieter Frey

Mittlerweile stellt Frey Maschinen her, die am Oberkolben eine Kraft von bis zu 6.500 Kilo-Newton aufbringen, was einem Gewicht von 663.000 Kilogramm entspricht, also von über 16 schwer beladenen Lkw-Sattelzügen. 

Unterstreicht die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens: Dieter Lauber, stellvertretender Geschäftsführer von Frey

Dieter Frey: „Aber wir stehen nicht still, sondern arbeiten weiter am Fortschritt. So haben wir eine Maschine entwickelt, die Keramik-Kugeln für große Kugellager herstellen kann, die unter anderem in Windkraftanlagen weltweit Verwendung finden können. Außerdem haben wir unseren Maschinenparkmit einer hochmodernen Universal-Drehmaschine erweitert.Unsere Zeichen stehen auf Wachstum.“

Starkes Führungsteam: Dieter Frey (4.v.l.) und seine Mitgesellschafter Michael Oberhauser (2.v.l.), Andreas Estner (3.v.l.) und Thomas Ostheimer (5.v.l.) sowie Dieter Lauber (1.v.l.), stellvertretender Geschäftsführer von Frey

Auch im Management hat sich das Unternehmen verstärkt, um das Wachstum voranzutreiben. Neben Dieter Frey ist Dieter Lauber als stellvertretender Geschäftsführer für den Bereich Technik und Vertrieb verantwortlich. Und Claudia Willibald hat die kaufmännische Leitung inne.

Dieter Frey und Thomas Bergler, Mitglied des Vorstands von Dorst Technologies

Seit 3. Juli 2019 ist die Firma Frey & Co. GmbH auch ISO 9001 zertifiziert, erfüllt also die bedeutendste Norm im Qualitätsmanagement, was für ein Unternehmen in dieser Größenordnung eher eine Ausnahme ist.

Dieter Lauber, stellvertretender Geschäftsführer von Frey, erklärt bei der Betriebsbesichtigung, wie in Lenggries hochspezialisierte Maschinen, Adaptoren und Werkzeuge für die Pulvermetallurgie entwickelt werden

Auch seiner ökologischen Verantwortung stellt sich das Unternehmen. „Die von uns weiter entwickelte Servohydraulik hat gegenüber der konventionellen Technik enorme Vorteile, die sich auch positiv in der CO2-Bilanz auswirkt. So können wir dank Servohydraulik den Energieverbrauch um bis zu 70 Prozent senken“, erklärt Dieter Frey. Weitere Vorteile: Die deutlich kleineren Aggregate brauchen statt 1000 Liter nur noch circa 100 Liter Hydrauliköl, der Lärm wird um 40 Prozent reduziert, die notwendige Stellfläche ist deutlicher kleiner, das Gesamtgewicht der Presse geringer und in den meisten Fällen ist für den Betrieb auch kein Kühlwasser mehr notwendig.  

Aus Eisenpulver werden dieses Zahnräder gepresst

Dieter Frey: „Als weltweit agierendes Unternehmen schätzen wir die Zusammenarbeit mit Menschen aus den verschiedensten Regionen der Welt. Unseren Standort Deutschland fördern wir durch weitestgehende Integration deutscher Zulieferer in der Wertschöpfungskette und Arbeitskräfte aus der Region. Ich bin sehr dankbar, dass ich seit drei Jahrzehnten hochmotivierte Mitarbeiter, verlässliche Partner und zuverlässige Kunden an meiner Seite haben darf. Ohne dieses wunderbare Team hätten wir es nicht geschafft, uns als kleines, aber feines High-Tech-Unternehmen aus Lenggries auf dem Weltmarkt zu behaupten.“ 

Über Frey & Co. GmbH

Das von Dieter Frey im Jahr 1989 im oberbayerischen Lenggries (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) gegründete Unternehmen entwickelt hochspezialisierte Maschinen, Adaptoren und Werkzeuge für die Pulvermetallurgie. Seit 1991 ist die Firma Frey einer der weltweit führenden Entwickler im isostatischen Pressverfahren. Bei der Firma Frey arbeiten inzwischen 35 Mitarbeiter, denen es durch gute Kenntnisse in der Hydraulik und Antriebstechnik gelungen ist, die servohydraulischen Antriebe nicht nur in den Pulver- und Kalibrierpressen, sondern auch bei den isostatischen Pressverfahren einzusetzen. Frey arbeitet eng mit Universitäten und Forschungszentren zusammen. Partner der Frey & Co. GmbH sind die FCT Systeme GmbH in Frankenblick für den Bereich Nachveredelung und Sinterprozesse, die Firma EPSI in Belgien für keramische Pressverfahren sowie ATTEC in Bad Tölz als ständiger Partner für die Umsetzung der Anlagensteuerung.

Weitere Informationen:

www.frey-lenggries.de