Tirol verstärkt Corona-Kontrollen am Brenner

Innbruck (Tirol, 16.08.2020) – Infektionsrisiko Urlaubsrückkehrer: Im Kampf gegen die Corona-Pandeme werden auch am Brenner gezielt Reiserückkehrer aus dem Balkan kontrolliert. Am Montag tritt zudem die Reisewarnung für Kroatien in Kraft. Davon betroffen sind dann auch Transitreisende, die in Österreich keinen Stopp mehr einlegen dürfen. Bundeskanzler Sebastian Kurz:  „Das Virus kommt mit dem Auto nach Österreich.“

Tirol hat die gesundheitspolizeilichen Kontrollen am Brenner verstärkt Foto: Land Tirol/Gerhard Berger

Bereits seit Mitte der Woche hat Tirol damit begonnen, mit Unterstützung von Polizei und Bundesheer die gesundheitspolizeilichen Kontrollen am Brenner auszuweiten. Die Intensivierung der Kontrollen wurde seitens des Landes Tirol in Abstimmung mit dem Bund beschlossen, um zu verhindern, dass Balkan-Rückkehrer über Tirol ausweichen und Kontrollen an den Grenzübergängen im Burgenland, der Steiermark und Kärnten umgehen.

Die Basis für diese Entscheidung bildet insbesondere auch die aktuelle Entwicklung bei den Coronavirus-Infektionen. Allein in den letzten Tagen wurden in Tirol zumindest 20 positive Coronavirus-Testungen verzeichnet, die im Zuge des seitens der Behörden umgehend eingeleiteten Contact-Tracings in direktem oder indirektem Zusammenhang mit einem Kroatien-Aufenthalt stehen. Der Großteil dieser positiv getesteten Personen hielt sich selbst in Kroatien auf, einige wenige Fälle gehen auf einen Kontakt und folglich einer Ansteckung mit Kroatien-RückkehrerInnen zurück. Insgesamt waren teilweise bis zu 50 Prozent der in den letzten Wochen registrierten Neuinfektionen in ganz Österreich mit ReiserückkehrerInnen aus Risikoländern am Balkan verknüpft.

„Auf die Entwicklungen bei den Infektionszahlen müssen wir rasch und angemessen reagieren. Mit den intensiveren Schwerpunktkontrollen am Brenner wollen wir unsere erfolgreiche Strategie der Viruseindämmung in Tirol fortführen. Ein Dank gilt dabei unseren im Einsatz befindlichen Gesundheitsbehörden sowie Polizei und Bundesheer, welche die reibungslose Zusammenarbeit seit Beginn der Coronakrise weiterführen und für den Schutz der Gesundheit aller Tirolerinnen und Tiroler sorgen“, betont LH Günther Platter.

„Die Zusammenarbeit der Behörden des Landes Tirol und der Polizei mit dem Bundesheer funktioniert ausgezeichnet und wir arbeiten Hand in Hand für die Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher. Auch diesen Einsatz werden unsere Soldaten, so wie die zuvor, bravourös meistern“, erklärt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

„Die Eindämmung der Corona-Pandemie bedarf der engen Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsbehörden und der Polizei. Gemeinsame Kontrollen an den Grenzen sind daher eine wichtige Maßnahme, um die Zahl der Infektionen gering zu halten“, so Innenminister Karl Nehammer.