Oberalp: Ein Unternehmen rettet in der Coronakrise Leben

Bozen (Südtirol, 26. März 2020) – Eine Geschichte, die mitten in der Corona-Pandemie Mut macht, und zeigt, wie wichtig gerade in der Krise der Zusammenhalt ist: Das Unternehmen Oberalp, das seinen Hauptsitz in Bozen in Südtirol hat und zu dem unter anderem die Bergsportmarken Salewa, Dynafit, Pomoca, Wild Country und Evolv gehören, ergriff mitten in der Krise die Initiative: „Wir sind es gewohnt Verantwortung zu übernehmen, auch für die Gesellschaft“, erklärte das Unternehmen – und handelte umgehend: Weil in ganz Italien ein dramatischer Notstand an medizinischem Material für die fachgerechte Behandlung von Covid-19-Patienten herrscht, startete Oberalp eine Sofortmaßnahme und begann aus Reststoffen Mundschutzmasken und wasserabweisende Schutzmäntel am Oberalp-Standort in Montebelluna zu nähen.

Das Unternehmen Oberalp hat seinen Hauptsitz in Bozen (Südtirol) Alle Fotos: Oberalp

Die Wochenproduktion von 50.000 Masken und 800 Schutzmäntel half der Südtiroler Sanität über den ersten Engpass hinweg. Doch damit nicht genug: Gleichzeitig nahm das Unternehmen über einen Salewa-Lizenzpartner in der chinesischen Stadt Xiamen Kontakt auf und besorgte insgesamt 20 Millionen medizinische Schutzmasken und 600.000 Schutzausrüstungen.

Die Ladung wird im Passagierbereich der Boeing 777 gesichert.

Mit Unterstützung von Austrian Airlines und der österreichischen Bundesregierung wurde das lebensrettende Material mit zwei Passagierjets vom Typ Boeing 777 von Xiamen nach Wien geflogen und dann auf dem Landweg weiter nach Italien transportiert. Ein Frachtflieger hätte erst acht Tage später zur Verfügung gestanden. Um das Rettungsmaterial schnellstmöglich in einer Passagiermaschine befördern zu können, mussten unter anderem Sitzabdeckungen installiert und eine Freigabe vom Flugzeughersteller Boeing eingeholt werden.

In Xiamen wird das Rettungsmaterial in das Passagierflugzeug verladen

Nachdem der Landeshauptmann von Südtirol, Arno Kompatscher, beim österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz um Hilfe gebeten hatte, wurde die Luftbrücke innerhalb von 24 Stunden organisiert. „Das Verteidigungsministerium, das Innenministerium, der chinesische Botschafter und das Bundeskanzleramt sowie die AUA bewiesen eine unbürokratische Umsetzungsgeschwindigkeit, die ihresgleichen sucht. Damit werden die stark betroffene Region Nordtirol in Österreich, das Land Südtirol sowie der italienische Zivilschutz in Rom mit dringend notwendigem Sanitärmaterial versorgt, das Menschenleben retten wird“, freut sich das ganze Team von Oberalp. 

Zwei Familienunternehmer, die in der Krise Verantwortung übernehmen: Ruth und Heiner Oberrauch, die Chefs der Oberalp Gruppe

Die Oberalp Gruppe ist ein managementgeführtes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Bozen in Südtirol. Heiner Oberrauch gründete das Unternehmen 1981. Heute beschäftigt die Gruppe rund 700 Mitarbeiter und ist neben der Entwicklung und Produktion von Bergsportartikeln im Sporteinzelhandel sowie im Großhandel und Vertrieb sportbasierter Marken tätig. Seit 1990 gehört die in München ansässige Marke SALEWA zur Oberalp Gruppe. Im Lauf der Jahre hat die Gruppe die Marken DYNAFIT, POMOCA, WILD COUNTRY und letzthin EVOLV übernommen. Das Familienunternehmen, so heißt es in der Eigenbeschreibung, „setzt auf Mut zu neuen Wegen, kontinuierliche Innovation in Produkten, Prozessen und im Denken. Ein bewusster, sinnvoller Umgang mit Umwelt und Ressourcen und die Leidenschaft für Sport und Berge sind das Fundament gelebter Firmenkultur.“ Seit 2019 wird der Nachhaltigkeitsbericht „Contribute“ der Oberalp-Gruppe gleichzeitig mit den Bilanzzahlen veröffentlicht. Bereits zum 4. Mal wurde dem Unternehmen als einzigem in Italien der „Leader-Status“ der „Fair-Wear-Foundation“ zuerkannt.