München: Volle Fußgängerzone am Black Friday

München (Bayern, 27. November 2020) – Diese Bilder wird man in Österreich mit großer Aufmerksamkeit betrachten. Einen Tag, nachdem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder den Wintersport-Lockdown ausgerufen hat, zeigt sich München mitten in der Corona-Pandemie am Black Friday im ungebremsten Einkaufsfieber. „Vor den Geschäften in der Fußgängerone bildeten sich lange Schlangen, viele wartende Kunden trugen entgegen der Regeln keine Maske“, berichtet der Münchner Fotograf Pavel Novotny.

Black Friday: Trotz Corona war die Münchner Fußgängerzone heute voll. Foto: Pavel Novotny/ Mediaservice Novotny

Wasser predigen, Wein trinken? Wie ALPENmag berichtet hat, will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder das Skifahren de facto verbieten – trotz der umfangreichen Hygienekonzepte, die die Liftbetreiber mittlerweile umgesetzt haben.

In Bayern sind alle Lifte geschlossen, und Tagesausflügler, die bislang für bis zu 24 Stunden nach Österreich oder in die Schweiz fahren durften, müssen jetzt ab 1. Dezember 2020 eine zehntägige Corona-Quarantäne einhalten. Bei Verstößen drohen Geldstrafen im vierstelligen Bereich. Damit ist das Skifahren für alle Bayern zumindestes bis Anfang Januar faktisch nicht mehr möglich. Gerade für das benachbarte Tirol bedeutet diese Entscheidung den GAU. Über 200.000 Arbeitsplätze stehen bei einem vollständigen Wintersport-Lockdown allein in den deutschsprachigen Alpen auf dem Spiel, haben Wirtschaftsexperten errechnet.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter macht sich seinen Ärger auf Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder via Facebook Luft.

Unterdessen hat sich Tirols Landeshauptmann Günther Platter zum bayerischen Angriff auf den Nationalsport Skifahren via Facebook positioniert:

„Wir lassen uns das Skifahren auch von Deutschland nicht verbieten. Es geht mir in der aktuellen Diskussion nicht nur um den Tourismus, sondern vor allem um einheimische Kinder, Jugendliche und Familien, die über Weihnachten Skifahren wollen.Wobei klar ist, dass die Wintersaison heuer anders ablaufen wird als in der Vergangenheit. Es wird kein Après-Ski geben, stattdessen werden Abstand halten und der Mund-Nasen-Schutz unsere ständigen Begleiter sein. Sport und Bewegung in der Natur werden im Mittelpunkt stehen. Voraussetzung ist natürlich, dass die Infektionszahlen niedrig sind. Sicherheit und Gesundheit stehen an erster Stelle.“

Diese Botschaft könnte Platter mittlerweile nicht nur gen Norden, sondern auch nach Süden schicken. In Italien plant die Regierung ebenfalls, den Wintersport bis nach Neujahr einzustellen und Italienern, die nach Österreich zum Skifahren ausweichen wollen, mit einer Quarantänepflicht zu belegen.