Corona-Lockdown: Südtirol verhängt nächtliche Ausgangssperre

Bozen (Südtirol, 25.10.2020) – “Wir sind uns bewusst, dass diese neuen Regeln – die in einigen Punkten strenger sind als im Rest Italiens – unsere individuellen Freiheiten leider auf erhebliche Weise einschränken”, erklärt Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher am Sonntag den neuen Corona-Lockdown, der bereits am morgigen Montag, 26.10.2020, in Kraft tritt.

Besonders einschneidend: In Südtirol gilt ab Montag eine nächtliche Ausgangssperre von 23 bis 5 Uhr. Nur im Ausnahmefall darf in dieser Zeit die Wohnung verlassen werden, zum Beispiel um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren. Notwendig ist dafür eine unterschriebene Eigenerklärung.

Ab sofort gilt in Südtirol auch eine Sperrstunde für Bars ab 20.00 Uhr und für Restaurants ab 22.00 Uhr. Während im restlichen Italien alle Gastbetriebe bereits um 18 Uhr schließen müssen, dürfen in Südtirol ab 18.00 Uhr Speisen und Getränken nur auf zugewiesenen Sitzplätzen konsumiert werden. Der Verzehr im Stehen ist dann verboten, dies gilt auch in der Nähe eines Restaurationsbetriebes auf öffentlichen Straßen und Plätzen. Generell sind pro Tisch maximal vier Personen zugelassen, außer es handelt sich um in einem Haushalt zusammenlebende Personen.

Auch in Südtirol gilt künftig die italienweit geltende Maskenpflicht nicht nur in geschlossenen Räumen, sondern auch im Freien, außer man ist alleine oder nur im Kreise der zusammenlebenden Personen unterwegs.

Weitere Einschränkungen gibt es im Handel. So bleiben in Einkaufszentren alle Geschäfte – bis auf Lebensmittelläden – am Samstag und Sonntag geschlossen. Sonntags werden dann alle Handelsbetriebe dicht gemacht, also auch die Lebensmittegeschäfte. Geöffnet haben dann nur noch die diensthabenden Apotheken.

Ab Montag gilt zudem ein generelles Verbot von Festen und Feiern sowie öffentlichen Veranstaltungen in ganz Südtirol. Ausnahmen bilden – unter bestimmten Hygienebestimmungen – Kinos und Veranstaltungen in Theatern und Konzertsälen sowie Vorträge. 

Eindringlich bittet Landeshauptmann Kompatscher die Südtirolerinnen und Südtiroler, diese Regeln zu beachten und die sozialen Kontakte weitesgehend einzuschränken: „Nur wenn wir uns jetzt verantwortungsvoll verhalten, halten wir die Situation im Gesundheitswesen unter Kontrolle, vermeiden noch drastischere Maßnahmen und können schneller wieder zu einer möglichst normalen Lebensweise zurückkehren.”