Bayern: Bei Corona-Verdacht Telefonnummer 116 117 wählen
München (5. März 2020) – Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle ist in Bayern um 12 auf 54 gestiegen, hat das bayerische Gesundheitsministerium am Donnerstag Vormittag mitgeteilt. Unterdessen ruft die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) als Vertretung der bayerischen Ärztinnen und Ärzte noch einmal eindringlich dazu auf, bei einem Corona-Verdacht nicht direkt in eine Praxis oder Notaufnahme zu gehen, sondern sich telefonisch unter der Nummer 116 117 beim Bereitschaftsdienst der KVB zu melden.
Vier Fälle, so das bayerische Gesundheitsministerium, wurden aus München gemeldet, zwei aus dem oberbayerischen Landkreis Miesbach. Außerdem wurden zwei Fälle aus dem Landkreis Neu-Ulm gemeldet sowie ein Fall aus dem Landkreis Aichach-Friedberg. Aus dem mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt wurde ein Fall gemeldet. Zwei Fälle wurden aus Würzburg gemeldet.
Hausbesuchsdienst eingerichtet
Bei einem begründeten Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus bietet die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) seit Freitag letzter Woche einen eigenen Hausbesuchsdienst an. Damit soll vermieden werden, dass es in den Praxen der niedergelassenen Haus- und Fachärzte zu einer Weiterverbreitung des Virus kommt. Patienten, bei denen der Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus besteht, werden dringend gebeten, sich telefonisch an die Rufnummer 116117 zu wenden und nicht ohne vorherige Rücksprache die Praxen der niedergelassenen Ärzte oder auch die Bereitschaftspraxen aufzusuchen. Wenn eine Testung als notwendig erachtet wird, dann wird ein Fahrzeug, das auch die notwendige Schutzausrüstung mit an Bord hat, mit einem Arzt geschickt, der den Test in häuslicher Umgebung durchführt. Auf diesem Weg lassen sich aus Sicht der KVB neue Infektionen am besten vermeiden. Nachdem die Anruferzahlen unter der 116117 stetig steigen, kann es aber zu Wartezeiten kommen. Diese sind leider in der aktuellen Situation unvermeidlich.
Nach der Durchführung des Tests entsprechend der Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI) werden die entnommenen Proben vom Fahrdienst in Labore gebracht und dort analysiert. Sollte sich der Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigen, wird der Patient direkt durch das zuständige Gesundheitsamt über die weiteren Maßnahmen informiert. Wenn sich der Verdacht nicht als zutreffend erweist, dann erhalten die betreffenden Patienten im Rahmen eines strukturierten Prozesses ebenfalls eine Rückmeldung.
Dazu sagte der Vorstand der KVB – Dr. Wolfgang Krombholz, Dr. Pedro Schmelz und Dr. Claudia Ritter-Rupp: „Unser Gesundheitssystem steht vor einer großen Bewährungsprobe. Alle zuständigen Stellen arbeiten intensiv daran, die weitere Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Wir sind sehr froh, dass wir dank des großen Engagements der bayerischen Ärztinnen und Ärzte einen Fahrdienst rund um die Uhr einrichten konnten. Damit entlasten wir effektiv die Ärzteschaft in den Praxen und Kliniken, die sich ja auch in Zeiten von Corona weiterhin um ihre Patientinnen und Patienten kümmern wollen. Dass das System funktioniert, zeigt sich auch daran, dass die Anruferzahlen unter der Notrufnummer 112, die echten Notfällen und lebensbedrohlichen Erkrankungen vorbehalten ist, nicht signifikant angestiegen sind.“