Bayerischer Seglerverband ehrt herausragende Segler

Ottobrunn (Bayern 4. Februar 2020) – Deutschlands Seglernachwuchs ist made in Bavaria: Dass viele der besten deutschen Segelerinnen und Segler aus Bayern kommen, wurde auf der Meisterehrung des Bayerischen Seglerverbandes e.V. (BSV) am Samstag in Ottobrunn bei München mit fast 80 Preisträgern deutlich.

Meisterfeier des Bayerischen Seglerverbandes Foto: BSV/Segel-Bilder

Der Vorsitzende des Bayerischen Seglerverbandes, Dietmar Reeh, verwies bei der Feier stolz auf hervorragende Platzierungen der bayerischen Spitzensegler in olympischen, internationalen und nationalen Bootsklassen sowie bei den Surfern und Kitern in der letzten Saison. Reeh nannte die Veranstaltung „das große Fest für unsere Seglerinnen und Segler“. Die Erfolge führte Reeh bei der Meisterfeier vor allem auf die gute Jugendarbeit in den über 220 bayerischen Segelclubs zurück. „Die Zusammenarbeit von Verband und Vereinen wirkt sich nachhaltig auf die Leistungsfähigkeit der Sportlerinnen und Sportler aus. Nur mit guter Arbeit im Breitensport kann Leistungssport auf hohem Niveau gelingen.“

Zwei Mädels mit dem Ziel Olympia

Die deutschen 470er-Hoffnungen Nadine Böhm und Ann-Christin Goliaß

Spannend bis zum Schluss bleibt es bei den deutschen 470er-Seglerinnen. Nadine Böhm und Ann-Christin Goliaß vom Deutschen Touring Yacht-Club, die in München für ihren sechsten Platz bei der Europameisterschaft in der olympischen Klasse geehrt wurden, wollen sich das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio sichern. „Der Deutsche Segler-Verband hat die nationale Qualifikation bei drei Regatten von Mitte März bis Mitte April angesetzt“, berichtet Nadine Böhm. „Derzeit sind wir in der intensiven Vorbereitungsphase mit Trainingseinheiten auf Mallorca“, so Böhm.

Deutschlands bester Kitesurfer ist ein Bayer

Florian Gruber zeigt das Kitesurfen

Spitzenleistungen zeigte auch der Kiter Florian Gruber vom Altmühltal Segelclub mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den erstmals ausgetragenen World Beach Games in Doha, Katar. „Kiten ist ab 2024 olympisch“, erklärt Gruber, der es faszinierend fand, dass ihn bei seinen direkt am Strand ausgesegelten Finalrennen ein Großteil der deutschen Mannschaft anfeuerte. „Diesen Teamspirit kannte ich als Einzelsportler bisher nicht“, berichtet Gruber.

Geehrt wurde unter anderen die 420er-Crew Theresa Steinlein und Lina Plettner vom Bayerischen Yacht-Club in Starnberg. Die beiden jungen Mädchen gewannen in der kleinen, sehr sportlichen Zweipersonen-Jolle mit Trapez und Spinnaker die Bronzemedaille bei der Jugendweltmeisterschaft des Weltsegelverbandes World Sailing im polnischen Gdynia. Theresa Steinlein freute sich über die Ehrung durch Dietmar Reeh: „Dieses Jahr waren wir auf den dritten Platz abonniert, egal ob Youth Worlds, Deutsche Jugendmeisterschaft oder Jahresrangliste. Auch wenn die Verteidigung des Meistertitels nicht geklappt hat, sind wir mit der Saison sehr zufrieden.“

Unter den ausgezeichneten Seglern war auch Julian Hoffmann vom Segelclub Alpsee-Immenstadt. Er segelt Laser Radial, eine Einhand-Jolle (für Damen olympische Bootsklasse) mit weltweiter Verbreitung von der Jugend bis in den Seniorenbereich. Hoffmann wurde in München für seinen ersten Platz bei der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft und seinen insgesamt siebten nationalen Meistertitel geehrt. Seit November 2019 trainiert der 17-Jährige im Laser Standard und will in dieser Saison bei den Junioren angreifen.

Den Jugendförderpreis des BSV erhielt der am Starnberger See beheimatete Yacht-Club Seeshaupt. BSV-Sportvorstand Timo Haß betonte in seiner Laudatio: „Am meisten beeindruckt hat mich, wie es der Verein seit Jahren schafft das Niveau seiner Jugendarbeit aufrechtzuerhalten und nicht den üblichen Schwankungen zu unterliegen. Vom Anfänger bis zum Leistungssportler finden junge Seglerinnen und Segler hier ein Zuhause.“ Den Preis nahmen Jugendleiter Walter von Schorlemer und der 1. Vorsitzende Heiner Müller entgegen.